Page 9 - Spielinfo 1 2004
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S p i e l s z e n e N e w s
Das Nummerierungssystem: nicht zufällig den modernen Dartscheiben erscheinen sollten. Im Laufe
der Jahrhunderte entwickelte sich der Dartsport immer
ausgewählte Zahlenreihenfolge weiter, bis er sich an der Wende zum 19. Jahrhundert dem
Spiel annäherte, das wir alle kennen und lieben.
Von Königlichen Höfen zu Londoner Pubs
Der Aufbau des Dartspiels war unkompliziert, und jeder,
unabhängig von seiner körperlichen Verfassung, konnte
sofort einsteigen und eine Partie spielen. Diese Eigen-
schaften trugen dazu bei, dass sich das Spiel auf der briti-
schen Insel so weit verbreitete, dass sogar der Adel be-
gann, daran teilzunehmen. Eine Anekdote besagt, dass Kö-
nig Heinrich VIII. eifrig mit einem exquisit verzierten
Dart-Set spielte, das ihm seine zweite Frau Anne Boleyn
geschenkt hatte. Wenn der König von England Darts
spielte, konnte man darauf wetten, dass auch der Rest des
Adels damit anfing.
Im neunzehnten Jahrhundert verbreiteten sich zahlreiche
Versionen des Spiels. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das
Spiel noch nicht konsolidiert und war auch noch nicht in
irgendeinem Sinne des Wortes organisiert. Überall wurden
verschiedene Wertungssysteme verwendet, es gab noch
keine Standardregeln. Nichtsdestotrotz begann das Dart-
spiel ab 1800 an Fahrt aufzunehmen und erreichte einen
Beliebtheitsgrad, den es nie zuvor erreicht hatte. Mit der
zunehmenden Popularität kam eine Welle der Innovation,
und zu dieser Zeit wurden die ersten Nummerierungssys-
teme entwickelt.
Der Dartsport, wie wir ihn heute kennen, entstand vermut-
lich zwischen 1860 und 1898. Im letztgenannten Jahr liess
sich ein Amerikaner die ersten für Darts entwickelten Pa-
pier-Flights (Flügel am Ende des Schafts zur Stabilisie-
rung des Flugverhaltens) patentieren. Die ersten sportli-
chen Wettkämpfe fanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts
in Grossbritannien statt. 1896 legte Brian Gamlin, ein
Zimmermann aus Lancashire, die Anordnung der Zahlen
auf der Dartscheibe fest (siehe Box). Im Jahr 1898 ersetz-
ten Papierflügel die bis dahin verwendeten Truthahnfe-
dern. 1901 erschien im «Stationer, Printer & Fancy Trades
Register» die erste bekannte Anzeige für Dartboards. Im
Jahr 1902 berichtete eine Lokalzeitung in Lancaster über
die ersten Darts mit der Höchstpunktzahl von 180 Punk-
ten.1906 wurde in Yorkshire der bis dahin aus Holz gefer-
tigte Dartkörper durch Metall ersetzt.
Zeitvertreib begann. Der Legende nach sassen gelang-
weilte Soldaten zwischen den Schlachten in den Schützen-
gräben und warfen Speerspitzen und andere scharfe Ge-
genstände auf den Boden umgedrehter Weinfässer. Die
Offiziere ermutigten die Soldaten sogar, daran teilzuneh-
men, da sie so ihre Ziel- und Wurffähigkeiten trainieren
konnten. Als sich dieser Zeitvertreib unter den Soldaten
verbreitete, begannen sie natürlich auch, sich in Wett-
kämpfen zu messen, um ihr Können unter Beweis zu stel-
len. Nach einiger Zeit gingen die Soldaten dazu über, nicht
mehr auf den Boden umgedrehter Weinfässer zu schies-
sen, sondern quer durchgesägte Baumstämme als Ziel-
scheiben zu verwenden. Es stellte sich heraus, dass die
Jahresringe der Baumstämme und die Radialrisse die ers-
ten Vorbilder für die Abschnitte waren, die schliesslich auf
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Das Nummerierungssystem: nicht zufällig den modernen Dartscheiben erscheinen sollten. Im Laufe
der Jahrhunderte entwickelte sich der Dartsport immer
ausgewählte Zahlenreihenfolge weiter, bis er sich an der Wende zum 19. Jahrhundert dem
Spiel annäherte, das wir alle kennen und lieben.
Von Königlichen Höfen zu Londoner Pubs
Der Aufbau des Dartspiels war unkompliziert, und jeder,
unabhängig von seiner körperlichen Verfassung, konnte
sofort einsteigen und eine Partie spielen. Diese Eigen-
schaften trugen dazu bei, dass sich das Spiel auf der briti-
schen Insel so weit verbreitete, dass sogar der Adel be-
gann, daran teilzunehmen. Eine Anekdote besagt, dass Kö-
nig Heinrich VIII. eifrig mit einem exquisit verzierten
Dart-Set spielte, das ihm seine zweite Frau Anne Boleyn
geschenkt hatte. Wenn der König von England Darts
spielte, konnte man darauf wetten, dass auch der Rest des
Adels damit anfing.
Im neunzehnten Jahrhundert verbreiteten sich zahlreiche
Versionen des Spiels. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das
Spiel noch nicht konsolidiert und war auch noch nicht in
irgendeinem Sinne des Wortes organisiert. Überall wurden
verschiedene Wertungssysteme verwendet, es gab noch
keine Standardregeln. Nichtsdestotrotz begann das Dart-
spiel ab 1800 an Fahrt aufzunehmen und erreichte einen
Beliebtheitsgrad, den es nie zuvor erreicht hatte. Mit der
zunehmenden Popularität kam eine Welle der Innovation,
und zu dieser Zeit wurden die ersten Nummerierungssys-
teme entwickelt.
Der Dartsport, wie wir ihn heute kennen, entstand vermut-
lich zwischen 1860 und 1898. Im letztgenannten Jahr liess
sich ein Amerikaner die ersten für Darts entwickelten Pa-
pier-Flights (Flügel am Ende des Schafts zur Stabilisie-
rung des Flugverhaltens) patentieren. Die ersten sportli-
chen Wettkämpfe fanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts
in Grossbritannien statt. 1896 legte Brian Gamlin, ein
Zimmermann aus Lancashire, die Anordnung der Zahlen
auf der Dartscheibe fest (siehe Box). Im Jahr 1898 ersetz-
ten Papierflügel die bis dahin verwendeten Truthahnfe-
dern. 1901 erschien im «Stationer, Printer & Fancy Trades
Register» die erste bekannte Anzeige für Dartboards. Im
Jahr 1902 berichtete eine Lokalzeitung in Lancaster über
die ersten Darts mit der Höchstpunktzahl von 180 Punk-
ten.1906 wurde in Yorkshire der bis dahin aus Holz gefer-
tigte Dartkörper durch Metall ersetzt.
Zeitvertreib begann. Der Legende nach sassen gelang-
weilte Soldaten zwischen den Schlachten in den Schützen-
gräben und warfen Speerspitzen und andere scharfe Ge-
genstände auf den Boden umgedrehter Weinfässer. Die
Offiziere ermutigten die Soldaten sogar, daran teilzuneh-
men, da sie so ihre Ziel- und Wurffähigkeiten trainieren
konnten. Als sich dieser Zeitvertreib unter den Soldaten
verbreitete, begannen sie natürlich auch, sich in Wett-
kämpfen zu messen, um ihr Können unter Beweis zu stel-
len. Nach einiger Zeit gingen die Soldaten dazu über, nicht
mehr auf den Boden umgedrehter Weinfässer zu schies-
sen, sondern quer durchgesägte Baumstämme als Ziel-
scheiben zu verwenden. Es stellte sich heraus, dass die
Jahresringe der Baumstämme und die Radialrisse die ers-
ten Vorbilder für die Abschnitte waren, die schliesslich auf
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