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Schwerpunkt SpielArt
geln (aus einem Werk kann ein anderes entste-
hen). Es hat lediglich eine transporttechnische
Komponente. (In der Schweiz kommt eine si-
cherheitstechnische hinzu: Der Leim soll Ursus
Wehrli von der Ausstellung fernhalten. Der hätte
wohl seine helle Freude, Sawayas Kunst aufzu-
räumen.)
Die Statik der Werke – darauf legt Sawaya Wert
– funktioniert auch ohne Leim. Früher habe er
jede Skulptur zweimal gebaut, zuerst mit, dann
ohne Leim. Inzwischen sei er besser geworden
und leime gleich von Beginn an. In einem Film,
der ihn bei der Arbeit zeigt, sieht man, wie er mit
Hammer und Meissel zu Werke geht – ein biss-
chen wie ein Bildhauer. Bloss destruktiv: Er hat
sich «verbaut» und trennt die Steine ziemlich
brachial voneinander.
Edvard Munch in Plastik und 3-D: «Der Schrei», Foto: Thomas Egli Inspiration geglückt
In Zürich waren mehr als hundert Werke zu se- So spielerisch die Werke mit den Legosteinen
hen, zusammengesetzt aus mehr als einer Mil- aussehen, so viel Arbeit steckt in ihnen. An der
lion Steine. Die Skulpturen sind verleimt, den Schwimmerin etwa, 10'980 blaue Steine, baute
Leim hat Sawaya selber entwickelt. Das Leimen Sawaya zwei Wochen. Es brauche Ausdauer und
sieht er nicht als «Verstoss» gegen die Lego-Re- Geduld. Das Kreative sei nicht bloss der Ent-
wurf: «Sonst könnte ich ja jemand anderen
Die Schwimmerin, Photo: Nathan Sawaya
Spielinfo 2 / 2015 | 22