Page 45 - Spielinfo 2 2024
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S c h w e r p u n k t
Man hampelt Die Gegenseite hat es die Person vor sich an, diese dreht sich ihm um und
sich einen ab nicht leichter. Was man er gibt eine Bewegung oder einen Bewegungsablauf
normalerweise mit Wor-
auf die Reise. Dann tippt die vorletzte Person die
und findet die ten in 2 Sätzen hört und Person vor sich an und gibt die Bewegung weiter und
versteht, ohne sein Ge-
so weiter und so fort. Was am Ende ankommt? Das
eigene Um- genüber auch nur anzuse- ist so ungewiss wie bei der Flüsterpost.
hen, braucht hier die volle
schreibung ganz Aufmerksamkeit. Ohne Ausser beim Antippen berühren sich die Pöstler
nicht. Wobei das vermutlich auch eine Variante
logisch, aber das Gegenüber genau an- wäre: Händeschütteln, Füsse antippen, Fingertupfer
zusehen, zu beobachten,
und so weiter in einem bestimmten Muster weiterzu-
die andere Seite zu lesen und oft auch zu geben.
raten, wird man ihn nicht
sitzt förmlich verstehen. Spiegelspiele: Eine Person bewegt sich und die an-
dere muss die Bewegung spiegelgleich mitmachen.
Befinden sich beide in ei-
auf der Leitung. nem geschützten Rah- Natürlich gibt es auch fixfertige Gesellschaftsspiele, die
men, macht diese Art von ganz ohne Worte auskommen. Es muss nicht gleich
Kommunikation viel Schach sein. Hier wird gerne lange gespielt und sehr wenig
Spass. Dann darf natür- gesprochen. Allerdings ist Schach nicht jedermanns Sache
lich auch gelacht werden. Hier wird dann nämlich mitei- und für die Schule nur bedingt geeignet, da es einigerma-
nander gelacht: Über bestimmte Gesten, über Missver- ßen komplex in den Regeln ist, die nicht mal eben erklärt
ständnisse, über Interpretationen. Die Spielregeln sind werden können und nicht viele Kinder von zu Hause aus
klar: Niemand wird ausgelacht. Und alle sind dabei. Das Schach spielen können. Ausser man macht ein Schachpro-
ist eine Form von gelebter Inklusion. jekt daraus. Dann funktioniert das hier genauso gut wie in
anderen Ländern. Laut der UNESCO wird in über 30 Län-
Wie man auch ohne Worte ins Spiel kommt dern in den Schulen
110B
Möglichkeiten, ohne Worte spielerisch aktiv zu werden, Schach gespielt, in Arme-
gibt es viele: nien ist es sogar fester Be- «Man kann
standteil des Lehrplans.
Mache eine typische Bewegung für dein Hobby oder Bei genauer Betrachtung nicht nicht
für deinen Traumberuf – was möchtest du mal wer- können sehr viele Spiele
den? Die Kleineren lassen sich mit dem Nachmachen ohne Sprache gespielt kommuni-
und Raten von Tieren begeistern. werden. «Memory»
Theater mal ohne Worte? Nur Mimik und Gesten? kommt genauso ohne zieren.»
Reden mit Händen und Füssen? Pantomimisches dar- Worte aus wie «Na-
stellen? Warum eigentlich nicht. Klare und einfach maste» (moses),» Chilli Paul Watzlawick
strukturierte Geschichten oder Märchen – wie zum Dice» (Amigo) oder «U-
Beispiel der Froschkönig – lassen sich gut ohne Spra- bongo» (Kosmos).
che nachspielen. Auch Film- oder Buchtitel und Sze- Bei «The Mind» (NSV) ist Sprechen sogar verboten:
nen lassen sich darstellen. «Wenn das letzte Level gemeinsam besiegt wird, werdet
Zusammen ein Kunstwerk entstehen lassen? Nicht ihr auf Wolke Sieben schweben. Ihr dürft euch nicht ab-
ganz einfach. Eine zu klare Vorgabe bringt das Vor- sprechen, keine Informationen austauschen. Trotzdem
haben genauso zum Scheitern wie gar keine Vorga- funktioniert es – nur mit Hilfe eurer Gedanken». Was der
ben. In beiden Fällen wird der Streit entweder im Text auf der Packung verspricht, funktioniert in der Praxis
besseren Fall doch wieder verbal ausgetragen oder auch ganz gut. Nicht unbedingt im ersten Anlauf, aber mit
ohne Worte, dafür mit Tätlichkeiten. Aber wenn es der Zeit immer besser.
gut angeleitet ist, dann entstehen hier richtig tolle Sa-
chen. Man kann als Leiter / Lehrer eine Arbeit, ein Spielen ohne Worte? Kann das funktionieren?
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Kunstwerk, ein Bild beginnen und sie von der Klasse Ich meine ja. Man muss das Ganze einfach sportlich und
weitergestalten lassen. Ganz ohne Worte muss es im spielerisch angehen. Vieles funktioniert nicht sofort. Der
Vorfeld nicht gehen: Die Spielregeln für die Aktion Mut, sich auch mal zum Affen zu machen, muss genauso
müssen natürlich klar sein und auch verstanden wer- wachsen wie die Achtsamkeit und die Beobachtungsgabe.
den. Das geht mit Erklären, Nachfragen und gegebe- Empathie und Einfühlungsvermögen zu spüren, wann ge-
nenfalls Diskutieren viel einfacher und auch schnel- nug ist oder wann man noch einen draufsetzen muss, einen
ler. Vielleicht soll es auch gar nicht durchgehend still Rahmen schaffen, in dem man sich ausprobieren kann und
sein? Etappen ohne Worte und dazwischen Zeitfens- den auch nutzen: All das fördert den Gemeinsinn, die Ge-
ter, in denen man sich normal austauschen kann, ob meinschaft, viele Sozialkompetenzen, Inklusion, die Bin-
man noch gemeinsam unterwegs ist, wie es weiter dung zwischen den Klassenkameraden wird gestärkt und
geht und wer was macht, sind genauso eine Variante. es macht nebenbei auch noch Spass.
Stille Post mit Gesten: Alle stellen sich hintereinan- Ich wünsche ganz viel Spass in ganz vielen «stillen» Mo-
der auf und schauen in eine Richtung. Der letzte tippt menten im Schulalltag.
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Man hampelt Die Gegenseite hat es die Person vor sich an, diese dreht sich ihm um und
sich einen ab nicht leichter. Was man er gibt eine Bewegung oder einen Bewegungsablauf
normalerweise mit Wor-
auf die Reise. Dann tippt die vorletzte Person die
und findet die ten in 2 Sätzen hört und Person vor sich an und gibt die Bewegung weiter und
versteht, ohne sein Ge-
so weiter und so fort. Was am Ende ankommt? Das
eigene Um- genüber auch nur anzuse- ist so ungewiss wie bei der Flüsterpost.
hen, braucht hier die volle
schreibung ganz Aufmerksamkeit. Ohne Ausser beim Antippen berühren sich die Pöstler
nicht. Wobei das vermutlich auch eine Variante
logisch, aber das Gegenüber genau an- wäre: Händeschütteln, Füsse antippen, Fingertupfer
zusehen, zu beobachten,
und so weiter in einem bestimmten Muster weiterzu-
die andere Seite zu lesen und oft auch zu geben.
raten, wird man ihn nicht
sitzt förmlich verstehen. Spiegelspiele: Eine Person bewegt sich und die an-
dere muss die Bewegung spiegelgleich mitmachen.
Befinden sich beide in ei-
auf der Leitung. nem geschützten Rah- Natürlich gibt es auch fixfertige Gesellschaftsspiele, die
men, macht diese Art von ganz ohne Worte auskommen. Es muss nicht gleich
Kommunikation viel Schach sein. Hier wird gerne lange gespielt und sehr wenig
Spass. Dann darf natür- gesprochen. Allerdings ist Schach nicht jedermanns Sache
lich auch gelacht werden. Hier wird dann nämlich mitei- und für die Schule nur bedingt geeignet, da es einigerma-
nander gelacht: Über bestimmte Gesten, über Missver- ßen komplex in den Regeln ist, die nicht mal eben erklärt
ständnisse, über Interpretationen. Die Spielregeln sind werden können und nicht viele Kinder von zu Hause aus
klar: Niemand wird ausgelacht. Und alle sind dabei. Das Schach spielen können. Ausser man macht ein Schachpro-
ist eine Form von gelebter Inklusion. jekt daraus. Dann funktioniert das hier genauso gut wie in
anderen Ländern. Laut der UNESCO wird in über 30 Län-
Wie man auch ohne Worte ins Spiel kommt dern in den Schulen
110B
Möglichkeiten, ohne Worte spielerisch aktiv zu werden, Schach gespielt, in Arme-
gibt es viele: nien ist es sogar fester Be- «Man kann
standteil des Lehrplans.
Mache eine typische Bewegung für dein Hobby oder Bei genauer Betrachtung nicht nicht
für deinen Traumberuf – was möchtest du mal wer- können sehr viele Spiele
den? Die Kleineren lassen sich mit dem Nachmachen ohne Sprache gespielt kommuni-
und Raten von Tieren begeistern. werden. «Memory»
Theater mal ohne Worte? Nur Mimik und Gesten? kommt genauso ohne zieren.»
Reden mit Händen und Füssen? Pantomimisches dar- Worte aus wie «Na-
stellen? Warum eigentlich nicht. Klare und einfach maste» (moses),» Chilli Paul Watzlawick
strukturierte Geschichten oder Märchen – wie zum Dice» (Amigo) oder «U-
Beispiel der Froschkönig – lassen sich gut ohne Spra- bongo» (Kosmos).
che nachspielen. Auch Film- oder Buchtitel und Sze- Bei «The Mind» (NSV) ist Sprechen sogar verboten:
nen lassen sich darstellen. «Wenn das letzte Level gemeinsam besiegt wird, werdet
Zusammen ein Kunstwerk entstehen lassen? Nicht ihr auf Wolke Sieben schweben. Ihr dürft euch nicht ab-
ganz einfach. Eine zu klare Vorgabe bringt das Vor- sprechen, keine Informationen austauschen. Trotzdem
haben genauso zum Scheitern wie gar keine Vorga- funktioniert es – nur mit Hilfe eurer Gedanken». Was der
ben. In beiden Fällen wird der Streit entweder im Text auf der Packung verspricht, funktioniert in der Praxis
besseren Fall doch wieder verbal ausgetragen oder auch ganz gut. Nicht unbedingt im ersten Anlauf, aber mit
ohne Worte, dafür mit Tätlichkeiten. Aber wenn es der Zeit immer besser.
gut angeleitet ist, dann entstehen hier richtig tolle Sa-
chen. Man kann als Leiter / Lehrer eine Arbeit, ein Spielen ohne Worte? Kann das funktionieren?
111B
Kunstwerk, ein Bild beginnen und sie von der Klasse Ich meine ja. Man muss das Ganze einfach sportlich und
weitergestalten lassen. Ganz ohne Worte muss es im spielerisch angehen. Vieles funktioniert nicht sofort. Der
Vorfeld nicht gehen: Die Spielregeln für die Aktion Mut, sich auch mal zum Affen zu machen, muss genauso
müssen natürlich klar sein und auch verstanden wer- wachsen wie die Achtsamkeit und die Beobachtungsgabe.
den. Das geht mit Erklären, Nachfragen und gegebe- Empathie und Einfühlungsvermögen zu spüren, wann ge-
nenfalls Diskutieren viel einfacher und auch schnel- nug ist oder wann man noch einen draufsetzen muss, einen
ler. Vielleicht soll es auch gar nicht durchgehend still Rahmen schaffen, in dem man sich ausprobieren kann und
sein? Etappen ohne Worte und dazwischen Zeitfens- den auch nutzen: All das fördert den Gemeinsinn, die Ge-
ter, in denen man sich normal austauschen kann, ob meinschaft, viele Sozialkompetenzen, Inklusion, die Bin-
man noch gemeinsam unterwegs ist, wie es weiter dung zwischen den Klassenkameraden wird gestärkt und
geht und wer was macht, sind genauso eine Variante. es macht nebenbei auch noch Spass.
Stille Post mit Gesten: Alle stellen sich hintereinan- Ich wünsche ganz viel Spass in ganz vielen «stillen» Mo-
der auf und schauen in eine Richtung. Der letzte tippt menten im Schulalltag.
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