Page 23 - Spielinfo 2 2024
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S c h w e r p u n k t
Einfaches Spielzeug fördert Wahrnehmung und die Spra-
chentwicklung. Spielzeug wird mit allen Sinnen wahrge- Spielanregungen im 2. Lebensjahr
nommen. Erzählen Sie dem Baby, was es sieht und hört Die Kinder spielen gerne mit einer Bezugsperson Fingerspiele,
wenn sich zum Beispiel ein Mobile bewegt. Wenn es lust- Kniereiter, mögen Kindereime und lieben gemeinsames Kinderlieder
voll am Beissring schmatzt oder die Musikdose erklingt. singen.
Es braucht Spielzeug zum Plantschen. Sprachspiele mit Sie schauen gerne einfache Bilderbücher an und hören fasziniert
Körperkontakt und Hautberührungen verschaffen Wohl- zu, wenn Eltern oder weitere Bezugspersonen ihnen diese erzählen.
befinden und lösen Glücksgefühle aus. Kurze Nachahmungsspiele und Bewegungsverse fördern die Sprach-
Lieblingsspielsachen: Ab 6 Monaten braucht ein Kind entwicklung.
Spielsachen zum Liebhaben: Eine weiche, anschmiegsame In Verbindung mit Tätigkeiten, Handlungen und diversen Beweg-
Puppe oder Tiere aus Stoff. Sie geben dem Kind Trost und ungen werden die Wörter einfacher abgespeichert. Es ist erstaunlich,
Sicherheit bei Tag und Nacht. Entwickeln Sie mit den Kin- wie Kinder, die noch nicht sprechen können, zielsicher den richtigen
dern Rituale: Zum Einschlafen, beim Essen, zur Mittags- Gegenstand holen, wen wir sie dazu auffordern. So wird der Wort-
ruhe, sowie beim Spaziergang. schatz im Alltag, durch Spiel und Spass und Rituale stetig erweitert.
Vom Vierfüsser zum Zweibeiner ist ein grosser Entwick- Bewegungsspiele in der Wohnung. Kleine steigen gerne auf Papas
lungsschritt. Die Kinder brauchen unsere Hilfe beim Ge- Füsse, um «vollautomatisch» zu gehen. Springen vom Sofa in seine
hen lernen. Wir halten sie an beiden Händen und unterstüt- Arme oder reiten mit ihm Huckepack. Sie benutzen ihn als «Kletter-
zen sie mit Versen wie «Ich bin en chline Pumperniggel, gestell» und lassen sich in die Höhe stemmen.
ich bin en chline Bär…». Die ersten Gehversuche sind ein Viele Nachahmungsspiele drinnen und draussen geben Anlass
grosser Erfolg für das Kind und die Eltern. Wir animieren zum Handeln und Sprechen. Die Kinder entdecken das Spielen mit
die Kinder durch Lockrufe wie: «Chumm i mis Hüüsli!» Naturmaterial: Sand, Wasser, Kieselsteinen, Kastanien, Tannzapfen,
und sie laufen erfolgreich in unsere ausgebreiteten Arme. Blätter und Blumen.
men, Essen und Trinken, Staubsaugen, Autofahren usw.
Bilderbücher und Spielzeug animieren zum Rollenspiel.
So wird der Wortschatz im Alltag durch Spiel und Spass
stetig erweitert. Die Kinder lieben Versteckspiele. Die Er-
fahrung vom Verschwinden und wieder Auftauchen einer
Bezugsperson ist wichtig für sie. Wenn ein Zweijähriges
den Kopf in einen Papierkorb steckt, glaubt es, dass man
es nicht sehen kann. Sie brauchen jetzt Puppen, Stofftiere,
Material zum Ein- und Ausräumen, Fahrzeuge, aber auch
Alltagsgegenstände wie Tücher, Schachteln, oder Küche-
nutensilien. Die Kinder spielen mit Sand, Wasser, Steinen
Foto: zVg und Naturmaterial. Diese
Beschäftigungen animie-
ren Kinder wiederum «Das isch dr Dume,
Sprachentwicklung im 2. Lebensjahr zum Sprechen.
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Im zweiten Lebensjahr lernen Kinder pro Woche 3 bis 5 dä schüttlet Pflume,
neue Wörter. Mit 1½ Jahren sprechen sie rund 50 Wörter. Sprachentwicklung dä list si uf,
77B
Ab da lernen die Kleinen viel schneller. Sie erreichen in im 3. Lebensjahr
kurzer Zeit einen Wortschatz von rund 200 Wörtern. Sie Im 3. Lebensjahr spricht dä treit si hei
verstehen mit 2 Jahren rund 500 Wörter, können diese aber ein Kind rund 300 bis
noch nicht aussprechen. Verstehen kommt vor dem eige- 500 Worte. Das Wortin- und dä chli Stumpe
nen Sprachgebrauch! Sie klatschen, winken oder zeigen ventar besteht nun aus
mit dem Finger bewusst auf Gegenstände. Die Bewegung Substantiven, Verben isst alli elei.»
signalisiert: «Das möchte ich haben.» oder «Was ist das?». und Adjektiven. Bei
Sie wollen die Namen der Dinge wissen! Sie verstehen die manchen Kindern beginnt die Fragephase: «Warum?»
Bedeutung von «Nein». Sie reden beim Nachahmen von «Wieso?». Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen Fragen
Alltagstätigkeiten der Erwachsenen «Kauderwelsch». Sie altersgerecht beantworten. Das Sprachverständnis von
«plappern» vor sich hin, etwa beim spielerischen Telefo- Dreijährigen ist schon so weit entwickelt, dass sie einfache
nieren, Kochen oder Füttern einer Puppe. Sie sprechen Sätze verstehen wie: «Wir gehen heute baden.», «Hilfst du
noch nicht in Ichform von sich, sondern sagen «Urs Apfel» mir beim Tischdecken?», «Komm, wir gehen Enten füttern
oder «Anna traurig». Sie sprechen Zwei- bis Dreiwort- im Park!». Sie können Aufforderungen umsetzten, wie:
äusserungen wie etwa: «Nina Wasser trinken» oder «Papa Leg den Teddy ins Bett!», «Hol die Jacke!», «Gib mir bitte
Auto fahren». das Brot!». Mit 3 Jahren kennt ein Kind etwa 1000 Wörter.
Kinder mögen Kniereiter, Kindereime und lieben es ge- Es braucht Nomen: Fuss, Haus, Strasse, Baum, Tisch,
meinsam Kinderlieder zu singen. Sie schauen gerne einfa- Schlüssel, Buch usw. Es setzt ihre Mehrzahl korrekt ein:
che Bilderbücher an und hören beim Erzählen fasziniert «Schiffe, Tassen, Löwen». Es verwendet Verben: «Fah-
zu. «So tun als ob» ist eine beliebte Beschäftigung der Kin- ren, hüpfen, essen, schlafen» und Adjektive: «langsam,
der. Sie spielen, was sie täglich beobachten: Haare käm- schnell, gross, klein». Das Kind verwendet jetzt einfache
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Einfaches Spielzeug fördert Wahrnehmung und die Spra-
chentwicklung. Spielzeug wird mit allen Sinnen wahrge- Spielanregungen im 2. Lebensjahr
nommen. Erzählen Sie dem Baby, was es sieht und hört Die Kinder spielen gerne mit einer Bezugsperson Fingerspiele,
wenn sich zum Beispiel ein Mobile bewegt. Wenn es lust- Kniereiter, mögen Kindereime und lieben gemeinsames Kinderlieder
voll am Beissring schmatzt oder die Musikdose erklingt. singen.
Es braucht Spielzeug zum Plantschen. Sprachspiele mit Sie schauen gerne einfache Bilderbücher an und hören fasziniert
Körperkontakt und Hautberührungen verschaffen Wohl- zu, wenn Eltern oder weitere Bezugspersonen ihnen diese erzählen.
befinden und lösen Glücksgefühle aus. Kurze Nachahmungsspiele und Bewegungsverse fördern die Sprach-
Lieblingsspielsachen: Ab 6 Monaten braucht ein Kind entwicklung.
Spielsachen zum Liebhaben: Eine weiche, anschmiegsame In Verbindung mit Tätigkeiten, Handlungen und diversen Beweg-
Puppe oder Tiere aus Stoff. Sie geben dem Kind Trost und ungen werden die Wörter einfacher abgespeichert. Es ist erstaunlich,
Sicherheit bei Tag und Nacht. Entwickeln Sie mit den Kin- wie Kinder, die noch nicht sprechen können, zielsicher den richtigen
dern Rituale: Zum Einschlafen, beim Essen, zur Mittags- Gegenstand holen, wen wir sie dazu auffordern. So wird der Wort-
ruhe, sowie beim Spaziergang. schatz im Alltag, durch Spiel und Spass und Rituale stetig erweitert.
Vom Vierfüsser zum Zweibeiner ist ein grosser Entwick- Bewegungsspiele in der Wohnung. Kleine steigen gerne auf Papas
lungsschritt. Die Kinder brauchen unsere Hilfe beim Ge- Füsse, um «vollautomatisch» zu gehen. Springen vom Sofa in seine
hen lernen. Wir halten sie an beiden Händen und unterstüt- Arme oder reiten mit ihm Huckepack. Sie benutzen ihn als «Kletter-
zen sie mit Versen wie «Ich bin en chline Pumperniggel, gestell» und lassen sich in die Höhe stemmen.
ich bin en chline Bär…». Die ersten Gehversuche sind ein Viele Nachahmungsspiele drinnen und draussen geben Anlass
grosser Erfolg für das Kind und die Eltern. Wir animieren zum Handeln und Sprechen. Die Kinder entdecken das Spielen mit
die Kinder durch Lockrufe wie: «Chumm i mis Hüüsli!» Naturmaterial: Sand, Wasser, Kieselsteinen, Kastanien, Tannzapfen,
und sie laufen erfolgreich in unsere ausgebreiteten Arme. Blätter und Blumen.
men, Essen und Trinken, Staubsaugen, Autofahren usw.
Bilderbücher und Spielzeug animieren zum Rollenspiel.
So wird der Wortschatz im Alltag durch Spiel und Spass
stetig erweitert. Die Kinder lieben Versteckspiele. Die Er-
fahrung vom Verschwinden und wieder Auftauchen einer
Bezugsperson ist wichtig für sie. Wenn ein Zweijähriges
den Kopf in einen Papierkorb steckt, glaubt es, dass man
es nicht sehen kann. Sie brauchen jetzt Puppen, Stofftiere,
Material zum Ein- und Ausräumen, Fahrzeuge, aber auch
Alltagsgegenstände wie Tücher, Schachteln, oder Küche-
nutensilien. Die Kinder spielen mit Sand, Wasser, Steinen
Foto: zVg und Naturmaterial. Diese
Beschäftigungen animie-
ren Kinder wiederum «Das isch dr Dume,
Sprachentwicklung im 2. Lebensjahr zum Sprechen.
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Im zweiten Lebensjahr lernen Kinder pro Woche 3 bis 5 dä schüttlet Pflume,
neue Wörter. Mit 1½ Jahren sprechen sie rund 50 Wörter. Sprachentwicklung dä list si uf,
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Ab da lernen die Kleinen viel schneller. Sie erreichen in im 3. Lebensjahr
kurzer Zeit einen Wortschatz von rund 200 Wörtern. Sie Im 3. Lebensjahr spricht dä treit si hei
verstehen mit 2 Jahren rund 500 Wörter, können diese aber ein Kind rund 300 bis
noch nicht aussprechen. Verstehen kommt vor dem eige- 500 Worte. Das Wortin- und dä chli Stumpe
nen Sprachgebrauch! Sie klatschen, winken oder zeigen ventar besteht nun aus
mit dem Finger bewusst auf Gegenstände. Die Bewegung Substantiven, Verben isst alli elei.»
signalisiert: «Das möchte ich haben.» oder «Was ist das?». und Adjektiven. Bei
Sie wollen die Namen der Dinge wissen! Sie verstehen die manchen Kindern beginnt die Fragephase: «Warum?»
Bedeutung von «Nein». Sie reden beim Nachahmen von «Wieso?». Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen Fragen
Alltagstätigkeiten der Erwachsenen «Kauderwelsch». Sie altersgerecht beantworten. Das Sprachverständnis von
«plappern» vor sich hin, etwa beim spielerischen Telefo- Dreijährigen ist schon so weit entwickelt, dass sie einfache
nieren, Kochen oder Füttern einer Puppe. Sie sprechen Sätze verstehen wie: «Wir gehen heute baden.», «Hilfst du
noch nicht in Ichform von sich, sondern sagen «Urs Apfel» mir beim Tischdecken?», «Komm, wir gehen Enten füttern
oder «Anna traurig». Sie sprechen Zwei- bis Dreiwort- im Park!». Sie können Aufforderungen umsetzten, wie:
äusserungen wie etwa: «Nina Wasser trinken» oder «Papa Leg den Teddy ins Bett!», «Hol die Jacke!», «Gib mir bitte
Auto fahren». das Brot!». Mit 3 Jahren kennt ein Kind etwa 1000 Wörter.
Kinder mögen Kniereiter, Kindereime und lieben es ge- Es braucht Nomen: Fuss, Haus, Strasse, Baum, Tisch,
meinsam Kinderlieder zu singen. Sie schauen gerne einfa- Schlüssel, Buch usw. Es setzt ihre Mehrzahl korrekt ein:
che Bilderbücher an und hören beim Erzählen fasziniert «Schiffe, Tassen, Löwen». Es verwendet Verben: «Fah-
zu. «So tun als ob» ist eine beliebte Beschäftigung der Kin- ren, hüpfen, essen, schlafen» und Adjektive: «langsam,
der. Sie spielen, was sie täglich beobachten: Haare käm- schnell, gross, klein». Das Kind verwendet jetzt einfache
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